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Von 1946 bis 1983

Wiederaufnahme der wirtschaftlichen Aktivitäten

 

Nach dem Zweiten Weltkrieg kommt es ab 1945 insgesamt gesehen zu einem starken Konjunkturauftrieb, vor allem nimmt die Stahlindustrie Aufschwung. Der Bevölkerungszuwachs und die Entwicklung der sanitären Einrichtungen verursacht eine steigende Nachfrage und Direktor Théo Sunnen muß alles aufbieten, um die verfügbare Wassermenge dem gestiegenen Bedarf anzupassen.

Es gelingt ihm einigermaßen, die weniger lohnenden Quellen im Tal der Eisch zu fassen.

Da sich ein erneuter Anstieg der Wassernachfrage in den 60er Jahren anbahnt und alle ertragreichen Quellen im Eischtal bereits gefaßt sind, beteiligt sich Direktor Théo Sunnen aktiv an dem Projekt, das eine zusätzliche Beschaffung von Trinkwasser aus dem Stausee in Esch-sur-Sure vorsieht.

Als 1960 die Gründung des „Syndicat des Eaux du Barrage d’Esch-sur-Sûre“, abgekürzt SEBES, anvisiert wird, beschließt das Komitee einstimmig diesem zusammen mit der DEA und der Stadt Luxembourg beizutreten.

Arbeitergruppe 1963
Arbeitergruppe 1963
Kanalisationsarbeiten 1960
Kanalisationsarbeiten 1960

Der Kathodenschutz

 

Ein anderes Problem für das SES ist die fortwährende Beschädigung der Metallleitungen aus Gußeisen und Stahl. Diese Gefahr betrifft beinah das gesamte Gebiet des Erzbeckens, wo der Boden zum größten Teil aus Ton mit Gipseinschlüssen besteht.

Da es jedoch unmöglich ist, den Ton, der die Leitungen umschließt, gegen sandigen Boden auszutauschen, kommt es in regelmäßigen Abständen zu Rohrbrüchen.

Direktor Théo Sunnen erfährt, dank Kontakten zu ausländischen Kollegen, von einer Methode zur Lösung des Problems, bei der die Stahlrohre unter eine negative elektrische Spannung gesetzt werden und rund herum ein Feld von Anoden errichtet wird. Ab 1948 wird der Kathodenschutz auf dem am meisten bedrohten Abschnitt zwischen Sanem und Esch-sur-Alzette angewandt. Diese Installation, die erste dieser Art in Luxembourg, wird im Dezember 1949 in Betrieb genommen.

Die Resultate dieser Vorgehensweise sind derart überzeugend, daß die Methode auf das gesamte Leitungsnetz aus Stahl angewandt wird, sowohl bei den bereits existierenden wie auch bei den neu zu verlegenden Leitungen.

Damm in Esch Sauer
Damm in Esch Sauer
Pumpstation in Dondelange, 1960
Pumpstation in Dondelange, 1960
Brochüre zum 75. Bestehen des SES
Brochüre zum 75. Bestehen des SES

Das Wasser des SEBES

 

Zwischen 1961 und 1969 zwingt eine deutliche Steigerung der Wassernachfrage das SES das Problem der Wasserversorgung kurzfristig zu lösen, während man auf das Wasser aus dem Stausee von Esch-sur-Sûre wartet.

Eine Filtrationsstation an der Eisch bei Dondelange wird 1961 in Betrieb genommen und ab 1964 werden zwei neue Brunnen nahe Koerich ausgebeutet. Diese Anlagen werden 1969 wieder geschlossen, als das Wasser des SEBES zum ersten Mal in den Speicher in Rebierg eingelassen werden kann.

Die Inbetriebnahme der Anlagen des Stausees von Esch-sur-Sûre im Jahre 1969 befreit die Direktion des SES endlich, und dies zum ersten Mal in der Geschichte des Syndikats, von der permanenten Sorge mit eigenen Mitteln die Höhe der Trinkwasserressourcen an die stetig wachsende Nachfrage der Kunden anzupassen. Sie kann seither ihre Anstrengungen auf die Probleme der Instandhaltung der Verteileranlagen konzentrieren.

1965 wurde der Wasserspeicher Rebierg zum dritten Mal seit seiner Konstruktion erweitert. 1912 hatte er ein Fassungsvermögen von 1.000 Kubikmeter. 1927 erhöhte ein zusätzlicher Speicher von 3.000 Kubikmeter die Kapazität auf 4.000 Kubikmeter. Mit dem neuen Wasserspeicher von 11.000 Kubikmeter aus dem Jahr 1969 stieg die Gesamtkapazität auf 15.000 Kubikmeter.